WILDER WIRBEL – Spoken Word Performance + Buchpräsentation

WILDER WIRBEL präsentiert

die Neuerscheinungen von Robert Prosser (Verschwinden in Lawinen) und Julia D. Krammer (Den Körper schreiben die Gedichte) als Spoken Word-Konzert. Prosser mit dem Drummer Sticker und Krammer mit dem Gitarristen Hadriga bieten zweimal eine einmalig eigenwillige Performance: Literatur für die Bühne, überraschend und mitreissend.

Julia D. Krammer (Autorin, Sprecherin/Voice Artist) trägt aus ihrem aktuellen Roman vor (Den Körper schreiben die Gedichte, Matthes & Seitz Berlin/Rohstoff 2023). Begleitet wird sie von Bernhard Hadriga (Guitar & Electronics), der den Text musikalisch in eine
Soundkulisse übersetzt. Es entsteht ein Gespräch, Stimme und Musik fließen ineinander und ergänzen, was vom Gegenüber verschwiegen wird.
Das so auf die Bühne gebrachte Lesestück dockt am Grenzland des Romans an, changiert zwischen Figuren und Wahrnehmungen, die performativ ausgelotet werden.

Gemeinsam mit dem Drummer Lan Sticker schlägt Robert Prosser die Brücke vom geschriebenen Text zur Rezitation und weiter zur Performance. Als frei vorgetragene Erzählung wird der im Februar 2023 bei Jung und Jung erscheinende Roman Verschwinden in Lawinen neu- und umgedacht. Drums und freie Rezitation, Beats von ebenso jazziger wie knallharter Energie: Die Geschichte des Romans, angesiedelt in einem Dorf in den Tiroler Bergen, wird im Zusammenspiel von Literatur und Rhythmus zu einem kraftvollen, energiegeladenen Bühnenstück.

 

DEN KÖRPER SCHREIBEN DIE GEDICHTE

Mona wächst in einer Glaubensgemeinschaft auf, in der, geschützt vor der Kälte einer ungerechten Welt, freie Sexualität gelebt wird und man Kinder, von ihren leiblichen Eltern getrennt, zu Allgemeingut erklärt. Als ihr endlich die Flucht gelingt, beginnt ein Streben – nach Verbundenheit und Sicherheit, Gemeinschaft und Vertrauen. Sie lotet die Grenzen ihres Körpers aus, erkundet den Raum, der vor ihr liegt, bis sie schließlich, eingeholt von ihrer Vergangenheit, zwangseingewiesen wird. Einen Großteil ihrer Tage verbringt sie nun am Fenster ihres Anstaltszimmers. Im Wind hört sie Geister heulen. Gräser schimmern im Abendlicht orange und schwingen in Wellenbewegungen. Am Rand der Wiese steht eine dunkle Scheune – sie taugt für viele Fantasien mit ihren schiefen Brettern. Mona kann gar nicht anders, als sich zu fragen, welche Geheimnisse sich darin verbergen. In poetischen Miniaturen legt Julia D. Krammer Schicht für Schicht das Leben eines Mädchens frei, auf der Suche nach Halt, nach einem Raum, der ihrer ist.

 

Julia D. Krammer, geboren 1985 in Wien, wo sie als freiberufliche Schriftstellerin und Voice Artist/Sprecherin lebt. Ihr Debütroman erschien Februar 2023 bei Matthes & Seitz Berlin (Rohstoff), sie veröffentlichte Prosa in Literaturzeitschriften (zB. Rampe) und Anthologien und Gastkommentare/Essays in Tageszeitungen (zB. Die Presse). 2022-2023 erhielt sie ein Projektstipendium Literatur des BMKOES für „Ungebetene Gäste“, 2021/22 ein Projektstipendium der Stadt Wien und ein Arbeitsstipendium der Stadt Wien 2020. „Den Körper schreiben die Gedichte“ wurde 2019 mit einem Startstipendium für Literatur ausgezeichnet. Ihre Stimme verleiht sie für Hörbücher, Commercials, E-Learning-Module, Voice Overs, Hörstücke und Filme, regelmäßige Live-Performances an der Schnittstelle Literatur/Voice-Artisterei/Musik (mit dem Improvisations-Literatur-Ensemble „signs:fiction“ (das sie gemeinsam mit Judith Schwarz leitet), einem Literatur-Soundscape-Trio (mit Judith Schwarz und Bernhard Hadriga) sowie als Sängerin ihrer Progressive-Rock-Band GERTRUDE. www.wortklang.at

 

 

Bernhard Hadriga

Bernhard Anton Josef Hadriga (*1994) ist ein österreichischer Gitarrist und Improvisator mit Wurzeln im nordöstlichen Weinviertel. Er absolvierte Studien in Jazz, Popular- und Improvisierter Musik in Wien und Linz bei Martin Koller und Robert Pockfuß.

Als freischaffender Künstler geht Bernhard Hadriga verstärkt dem Vokabularaufbau im Kontext von Abstraktion der Gitarre und erweiterten Spieltechniken nach und arbeitet interdisziplinär sowohl als Musiker, live und bei Tonträgeraufnahmen, als Produzent und Redakteur im Video- und Kurzfilmbereich.

Er ist als Solomusiker und in verschiedenen Formationen im Stile Neuer Musik, Elektronik, Jazz und Popularmusik (søch, kit cut, Hadriga/Dillier/Geißelbrecht, SarahBernhardt, Little Rosies Kindergarten, etc.) zu hören, mit denen er bei Festivals und in Spielstätten wie International Jazzfestival Saalfelden, Porgy & Bess Wien, Waves Festival & Conference, Internationales Donaufest Ulm, Ars Electronica Festival, Zámostí Festival Třebič, ORF Radiokulturhaus, Cross Club Prag und Vortex Jazzclub

London (virtual event) gastierte.

Zu den Auftraggebern und Partnern bei Kurzfilmproduktionen zählten bisher: Carnegie Hall, Franz Welser-Möst, Cleveland Orchestra, Georg Friedrich Haas, Wiener Symphoniker, Wien Modern, Salzburger Festspiele, Grafenegg und andere.

2022 wurde Bernhard Hadriga von Austrian Composers in Kooperation mit Iklectic London mit dem phonoECHOES Preis für Klangkunst und experimentelle Elektronik ausgezeichnet.

 

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VERSCHWINDEN IN LAWINEN

In einem Bergdorf in Tirol herrscht am Ende der Wintersaison gespannte Stille: Ein einheimisches Paar ist von einer Lawine verschüttet worden. Während sie um ihr Leben kämpft, fehlt von dem Jungen vorerst jede Spur. Auch Xaver, der Onkel des Mädchens, beteiligt sich an der Suche im Unwegsamen, zuerst als einer der vielen Freiwilligen, dann auf eigene Faust. Als Heranwachsender hatte er erleben müssen, wie der geliebte Großvater in den Bergen verschwunden war. Erst der Hinweis von Mathoi, eines Heilers, der sich hoch oben Uber dem Tal als Einsiedler versteckt hält, führte Xaver und seine Mutter zu ihm – zu spät allerdings, der Großvater war tot. Hatte Xaver ihn retten können? Und was kann er jetzt tun, um sich von den Zweifeln an seiner Schuld zu befreien? Er macht sich auf die Suche nach Mathoi. Doch dazu muss er erst seine Mutter finden, die sich nach dem Zerfall der Familie, vom Alkohol und der Arbeit im Tourismus gezeichnet, ins Hochgebirge zurückgezogen hat. Doch wo ist Xavers Platz? Wo liegt sein Glück? Und ist mit der Lawine endlich seine Chance gekommen, beides zu finden und sich zu beweisen?

 

Robert Prosser

geboren 1983 in Alpbach/Tirol, lebt dort und in Wien. Autor und

Performancekünstler, Kurator (u.a. von Babelsprech – Junge deutschsprachige Lyrik, 2013-2018, Gastkurator des Literaturfest Salzburg, 2020 und 2021). Er veröffentlichte u.a. die Romane Gemma Habibi und Phantome (Ullstein fünf 2017, resp. 2019), den Essayband Beirut im Sommer. Journal (Klever 2020), sowie als Mitherausgeber Wo war‘n wir? Ach ja: Junge österreichische Lyrik (Limbus, 2019) und Lyrik von Jetzt 3 (Wallstein, 2015). Im Frühjahr 2023 erschien der Roman Verschwinden in Lawinen als Spitzentitel bei Jung und Jung. Einige Auszeichnungen, u.a.: Writer-in-Residence der One World Foundation in Sri Lanka 2021, Longlist Deutscher Buchpreis 2017, Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung 2014, Reinhard-Prießnitz-Preis 2014. Im Frühjahr 2023 erscheint bei Jung und Jung der Roman Verschwinden in Lawinen. www.robertprosser.at

 

 

Lan Sticker

geboren 1995, Jazzmusiker (Schlagzeug, Komposition), aufgewachsen in Kärnten/Koroška. Unterricht an der slowenischen Musikschule “Glasbena šola” bei Bojan Krhlanko. Seit Oktober 2016 Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz,

zunähst bei Jeff Bourdeaux und seit Herbst 2018 bei Herbert Pirker. Formationen, in denen er spielt und gespielt hat: Delta Concept, Die Unvollendeten, Efendi & the Redwine Conspiracy, Instant avi, Kafra, Praprotnice, Refuse the Mammon, Oh Alien und Roy de Roy.

 

 

Tickets ab € 13,50