Akrüül/Kobermann  LIVE

Ateliertheater Burggasse 71 1070 Wien

01.04.2022 ab 18:00

Tickets ab € 5.- www.ateliertheater.wien

 

 Kobermann

Wenn Rauschen ein Pool wäre, dann wäre Kobermann ihr Bademeister. Seit 2014 fungiert Johannes Piller unter dem Nachnamen seines verstorbenen Großvaters und lebt dort seine Liebe zur Saturation aus. Lo-Fi trifft dort mal auf Wave, mal auf Punk und irgendwie ist da auch immer Dub. Kassetten sind das bevorzugte Trägermedium, denn auf denen bruzelt die Brillianz von Höhen einfach weg. Scharf sind da nur die Rasierklingen zum Schneiden von Tape-Loops oder -Covers. DIY von hinten wie von vorne halt. Auf Goldgelb Records hat Piller ein Zuhause gefunden und in Julian Klien Blutsbruder im Geiste der Buschtrommeln. 

 

 Akrüül 

Der aus Vorarlberg stammende und in Wien lebende Künstler „Akrüül“ (Julian Klien) mischt mit seinem Kassettenlabel „Goldgelb Records“ seit einigen Jahren aktiv in der Wiener Musikszene mit. Die Produktionen von Akrüül bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Dub, Tribal und Ambient und sind unter anderem geprägt von Einflüssen der deutschen Krautrock-Ära. Der der Kassette eigentümliche Klang des Rauschens wird mitunter stilprägend in seinen Produktionen eingebunden. Neben einigen Live-Auftritten veröffentlichte Akrüül bislang ein Mini-Album auf Kassette (Selftitled: „Akrüül“) sowie eine Vinyl-EP („Spiegeleffekte“). Zu der eigenen künstlerischen Produktivität kommt seine Tätigkeit als Labelgründer von Goldgelb Records mit dem er jungen, kreativen, in Wien lebenden Künstlern ein Zuhause bietet.

 

Akrüül/Kobermann 

Das zweite Vinyl auf Goldgelb Records ist zugleich die erste Runde, weil zweistellige Veröffentlichung: die Zehn. Dort teilen sich Kobermann und Akrüül je eine Seite mit jeweils zwei Stücken. Auf der A-Seite welche durch ein gestempeltes K erkannbar ist, bringt Kobermann die „Gorillazähe“ ins Spiel. Organische Drums die an Blechtrommeln und Kinderrasseln erinnern meandrieren auf einer stehenden Basswälle dahin bis aus dem Klangdickicht verhallte Rufe ertönen. Unaufgeregter Wahnsinn für aufgeregte Klarheit. Diesem nimmt sich Tolouse Low Trax an und schüttelt einmal quer durch auf dem Hackbrett der MPC. Deshalb auch Version Heartbeat im Titel. Von Salon bis zum Plafon. 

Auf der B-Seite, welche – richtig erraten – mit einem bedruckten A versehen ist, destilliert Arküül Mantra-artige Grooves über Scharmanen-Schamützel und setzt sich damit ungewollt ein Gipfelkreuz am Tongagraben. „WannWieWo“ stehen hier nicht zu frage. Du willst hier auf den glühend heißen Kohlen für immer innehalten bis die nächste Nacht eine neue Glut entfacht. „Ritual Eins“ bringt die Meute rund ums Feuer und lässt den Stamm in Shakern Gesichtsbemalung auftragen. Nur die Schatten wissen mehr. Besser ist es. „